Durchschnittszeit: ca. 5 Stunden.
Schwierigkeit: mittelschwer.
Um unsere Wanderung fortzusetzen, muss man am Graben Barione, wo ein Bach fliesst, entlang gegehen. Hier ist die Vegetation üppig: hundertjährige Erlen, Steineichen und Kastanien wachsen im Talgrund neben vielen Arten von Farnen, Brombeeren und Rankenpflanzen wie die langen hängenden charakteristischen Lianen; der Sturzbach fliesst schnell entlang der Granitfalten, einmal kleine Becken, ein anderes Mal kleine Wasserfälle formend, all das in einer heiteren Landschaft.
Ab und zu scheint der Weg den Sturzbach zu verlassen, die Hänge des Tales nach Norden hinauf steigend, um ihm später wieder zu begegnen. So weitergehend, fast eine Stunde, immer vom Getöse des Wassers geleitet, kommen wir in die Nähe eines kleinen Wasserfalls, über welchen der Weg den Graben verlässt und den Berg auf der südlichen Seite des Sturzbaches heraufsteigt: Hier dominieren wieder Baumheiden, Erdbeerbäume und Steineichen die Vegetation.
Der Boden des Weges ist oft von Wildschweinen umgegraben, auf der Suche nach Wurzeln und anderem Futter versetzen sie auch grosse Steine.
Andere, sehr scheue Huftiere, weiden in kleinen Gruppen auf den Wiesen des Grottaccia Hügels: Es sind die Muffeltiere, die oft ins Tal bis zum Bach absteigen, um die jungen Knospen zu ähsen. Der Weg steigt jetzt an, fast rückwärts, in Richtung des Grottaccia Hügels (Süd-West) und lässt die Macchia hinter sich.
Am Gipfel angekommen, in der Nähe eines alten Capriles, finden wir eine Kreuzung; vor dieser müssen wir nach rechts abbiegen und, dem westlichen Hang entlang, weitergehen.
Der Weg führt in 20 Minuten bis zum Hügel der Grottaccia: (630 m Höhe) Man ahnt hier einen geheimnisvollen Geist von antikem Leben. Vom Gipfel über die Felsen und die antiken Trockenmauern, vermutlich von Bevölkerungen subapenninischer Kultur gebaut, kann man ein eindrucksvolles Panaroma bewundern.
Die oft mehr als ein Meter dicken Mauern bilden einen den Hügel umringenden Gürtel, der mal eine richtige Höhenbefestigung darstellen sollte.
Welter unten in den buschigen Steppen einer Ebene, deuten sorgfältig geglattete Steine und Tonscherben auf eine antike Präsenz hin: Bevölkerungen von Land uhd Hirtenkultur wählten diese Anhohen als Aussichtspunkte, (von hier dominiert man das Meer von Elba, Montecristo und Korsika) und als Verteidigungswälle gegen die Angriffe von kriegerischen für mehrere Jahrhunderte das Mittelmeer mit ihren Streifzügen dominierenden Bevölkerungen.
In näheren Zeiten wurden die geglätteten Steine zur Bebauung von zwei, auf beiden Seiten des Plateaus beute noch sichtbaren herrlichen Caprili, benutzt. Um den Weg wieder aufzunehmen, vom kleinen Hügel aus, müssen wir an dem westlichen Caprile vorbeigehen, dann sofort nach links abbiegen, so befinden wir uns auf der Südseite des Hügels; von hier aus ist es leicht, hinab zu gehen und sowohl den Monte Cenno als auch den Monte Orlano zu erreichen.
Vorsicht bei der Gabelung: Dort müssen wir den Wegweiser Nr. 35 missachten und, um nach Pomonte zurückzukehren, Nr. 31, Richtung Süd-West einschlagen.
Den Gipfel des Monte Orlano erkennen wir an den riesigen verschiedenartig modellierten Granitfelsen und an charakteristischen Aushöhlungen und Schluchten von Erosionen hervorgerufen, am ganzen Monte Capanne vorzufinden.
An diesen Orten ist es ratsam, sehr wachsam zu sein und schweigend fortzuschreiten, um jedes kleine Ereignis der Natur mitzukriegen: auf den Felsen ringsum, kann man den Schmätzer, einen überwinternden Zugvogel mit gewundenen Linien und schwarzweissem Gefieder, wahrnehmen.
Es ist etwas schwieriger aber ohne weiteres möglich, die Spinnen und kleine Insekten suchende Alpenbraunelle, unregelmässiger Besucher der Steppe des Monte Capanne zu erspähen, Wie einfach ist es dagegen die Flugevolutionen des Mäusebussards wahrend der Paarungszeit zu beobachten, (zwischen Marz und Mai), oder die musikalischen Gesänge der Grasmücke, der Dorngrasmücke und des Sperlingsweibchen, der Familie der Braunellen, die sich gern in den brachliegenden Feldern und Steppen aufhalten.
In der Nähe des Monte Orlano macht die Wanderung eine nach Süd-Westen, fast den Hügel umgehende Wende und so können wir in kurzer Zeit von Süd nach Nord gelangen.
Wenn man den Caprile von Monte Schiappone erreicht, führt der Weg steil nach Nord - Westen hinab und ist mit Vorsicht zu begehen, vor allem bei Feuchtigkeit oder Glatteis.
In wenigen Minuten befindet man sich in verlassenen Landwirschaftsgebieten, durch die dichte Vegetation nur noch schwer zu erkennen. Die hundertjährigen, mit Trockenmauern begrenzten Wegrände sind mit Flechten bizzarrer Formen bedeckt, sowie mit wilden und fruchtbaren spontanen Pflanzen, wie die Myrte, von den Einwohnern 'Mortella' oder 'Mortellizzo' genannt mit deren Beeren man einen ausgezeichneten Likör produziert.
Am Ende des Abstieges befindet man sich wieder auf dem Weg Nr. 9, den wir um den oberen Teil des Tales zu erreichen durchgegangen sind; von hier aus werden wir in kurzer Zeit wieder nach Pomonte zurückkehren.