Durchschnittszeit: ca. 5 Stunden.
Schwierigkeit: mittelschwer.
Ber Ausgangsort ist Poggio, eindrucksvolles Bergdorf von mittelalterlicher Struktur, auf einer kleinen Anhöhe (Poggio heisst Anhöhe, daher wahrscheinlich der Name, Fufinote 6, Seite 137), bei wenig mehr als 300 m Höhe, gelegend.
Von der Piazza XX Settembre, steigt man die kleine stufenförmige Strasse, die ins Zentrum bis in die Piazza Umberto 1° führt; es ist ein typischer Dorfplatz von charakteristischen, sehr kleinen zweistöckigen Häusern, mit Portalen, Fenstern und Treppen aus Granit und kleinen mit wundervollen Geranien und Hortensien beschmückten Balkonen, umgeben.
Die Atmosphäre der Gassen ist wirklich einmalig und regt zu einem vertieften Besuch des Dorfes an; man kann eventuell von der Kirche von San Nicolo' auf dem höchsten Punkt des Hügels und von Piazza Umberto 1° durch eine Gasse im nördlichen Teil erreichbar, anfangen. Von der Piazza Umberto 1° kommt man in kurzer Zeit in den oberen Teil des Dorfes, dann, den Hinweisen des Weges C.A.I. Nr. 2 der ein kleines bewohntes Viertel durchgeht, folgend, mündet man in eine enge und steile Gasse, die, endlich der Anfang der wirklichen naturalistischen Wanderung ist.
Nach wenigen Schritten kommt man an den letzten oberen Dächern des Dorfes vorbei. Von oben ist Poggio noch eindrucksvoller, mit seiner typischen ovalen Form and mit den zwei Türmen der San Nicolo' Kirche und der San Defendente Kirche - die erste im oberen, die zweite im unteren Teil des Dorfes beide sich von der grünen Landschaft von Valle Grande abzeichnend.
Der Weg läuft am Anfang über den Kamm des Berges, 'Ferale' genannt. Die erste Strecke ist anspruchsvoll: Man steigt zwischen Granitfelsen, die vertikalen Einschnitte der Kurven mit anderen, ebenso gewunden aber weniger steilen Kehren, abwechselnd.
Die Vegetation ist überreich an Spezien, was durch den starken Höhenunterschied der Strecke betont wird.
Von der typischen Flora des Mediterranen Horizont (bis 400 m Höhe) wechselt man, in die spezialisierte Flora des Submediterranen Horizont, mit bemerkenswerten endemischen vegetalischen Spezien und anderen botanischen Höhepunkten.
Im Frühling zeigt sich der Weg in seiner eindrucksvollsten Gestalt und in den Monaten Mai und Juni bereichert er sich mit den bunten Blüten des Zwergginsters, des Veilchens von Elba, der Französischen und Salbeiblättrigen Zistrosen und der Roten Lilie des Heil.
Wenig mehr als eine Stunde weitergehend, erreichen wir eine Kreuzung, in deren Nähe wir einen verlassenen Caprile finden; von hier aus steigen wir weiter auf, links, das wilde Tal der Nivera und rechts, die Hange des Monte Capanne und den Gipfel des Monte Giove hinter uns lassend. Der Weg ist jetzt weniger steil und es scheint als würde er auf den steinigen Hängen liegen, während der Gipfel des Berges sich immer klarer abzeichnet. Ab einer gewissen Höhe, wird die Vegetation immer spärlicher und in der Nähe des Gipfels wachsen nur noch Gräser und der stachelige Zwergginster.
Diese Pflanze muss besondere Eigenschaften entwickelt haben, denn mit ihren immergrünen Stacheln befindet sie sich immer häufiger über 600 m Höhe, obwohl in der kalten Jahreszeit, diese Höhen nicht selten mit Schnee und Eis bedeckt sind. Die Spitze des Berges (1018 m), obwohl sie durch einen Antennen - und Verstärkerwald zerstört erscheint, konserviert ihre Faszination als höchster Gipfel des toskanischen Archipels: Von hier oben sind an klaren Tagen alle Inseln des oberen Tyrrhenischen Meer, die Insel Korsika mit ihren 3.000 m hohen Bergen und die toskanische Küste bis zu den Apuanischen Alpen zu sehen. Auf dem Gipfel des Monte Capanne gibt es eine kleine Bar und die Ankunftsstelle einer Kabinenseilbahn, die von Marciana, nur von Mai bis September, in Betrieb ist.
Auf dem Rückweg, statt den gleichen Weg nach Poggio zurückzugehen, empfehlen wir einen interessanten Umweg, auf dem Pfad nach Marciana (Wegweiser Nr. 1); natürlich nachdem die Rückfahrt mit dem Bus geplant wurde, anderenfalls ein Auto vorher in Marciana hinterlassen wurde.
Diese Wahl bietet den Exkursionisten eine ganz andere Landschaft im Gegensatz zum Aufstieg, vor allem vom botanischen Gesichtspunkt aus.
Schon wenige Minuten nach der Abzweigung auf der linken Seite (in der Nahe des verlassenen Caprile), verändert sich schnell die niedrige und buschige Macchia, im ersten Teil der Wanderung anwesend, in einen dichten Wald von Steineichen und in eine sehr üppige Vegetation.
Auf dem Weg treffen wir den Pfad Nr. 6, der einer Ost-West Kurve folgt und weiter unten, zur Einsiedelei von San Gerbone angekommen finden wir einen Waldweg, der zurück nach Poggio führt. In beiden Fällen muss man den Weg Nr. 1 ohne Umwege weitergehen.
In der Nähe von San Cerbone, auf der letzten Strecke, vor der Ankunft in Marciana, wird die vegetalische Landschaft vom Kastanienschlagwald beherrscht: eine riesengrosse Weite von Pflanzen einige davon hundertjährig - bis vor wenigen Jahrzehnten kultiviert und heute ein reiches und komplexes ökosystem bildend.
Nach der Einsiedelei, wird der Talweg immer weniger steil und die Landschaft bereichert sich mit bedeutenden Essenzen: die Grasfläche bevölkert sich, je nach Jahreszeit, mit purpurnen Alpenveilchen oder mit den bunten Blüten der Apennin Anemonen, und zwischen den Stauden in den Schatten des Waldes wird es leicht (besonders im Winter wenn die reifenden Beeren rot werden), die charakteristische Stechpalme mit den gewölbten und stechenden Blättern, sehr verschieden vom sehr verbreiteten Mäusedorn, zu erkennen.
Den Bächen entlang, (man begegnel mehr als einem) wächst mit seinen majestatischen Blättern der Königsfarn, der grosste von den italienischen Farnen.